…. und wie Du wieder aussiehst,
mit Löchern in der Hose u
nd ständig dieser Lärm ….
Der Plan war eigentlich, mir auf der Überfahrt von Picton nach Wellington den Bart abzurasieren. Aber da mal wieder alles drunter und drüber lief, ist wohl irgendwo etwas schief gelaufen. Aber ich hab ja noch ein paar Wochen, bis ich wieder einigermaßen gepflegt aussehen sollte. Apropos: Die Hälfte unserer Reisezeit ist leider schon vorbei. Somit ist es nur konsequent, wenn wir nun auch auf die Nordinsel Neuseelands wechseln. Gesagt getan, hat die Überfahrt aufgrund eines Motorschadens statt der avisierten drei Stunden nun fast doppelt so lange gedauert. Und obwohl es eigentlich nicht sonderlich spannend war, haben Iolanda und Vitus leider kein Auge zugemacht. Da der Großteil aller Neuseeländer auf der Nordinsel wohnt und Wellington die Hauptstadt ist, war es für uns nicht so easy ein ruhiges Plätzchen für die Nacht zu finden. Letztendlich haben wir es dennoch geschafft, haben jedoch zuvor fast den Camper in den Sand gesetzt. Mit einem Reifen hingen wir in der Luft und an ein Weiterkommen war im ersten Moment nicht zu denken, da wir uns sprichwörtlich im Graben festgefahren hatten. Ich hätte nicht gedacht, dass ich durch schieben etwas ausrichten könnte. Was aber auf wundersame Weise doch geklappt hat. Ich denke nämlich nicht, dass hier irgendwer heute Nacht noch vorbei gekommen wäre.
Vor der Überfahrt haben wir noch Blenheim – wobei ich mich jetzt doch gegen eine Angel entschieden habe – und anschließend noch zwei Weingüter zur Weinprobe besucht. Bei den Weinpreisen fährt man jedoch mit den Sonderangeboten im Supermarkt deutlich günstiger. Antonia hat hier nicht nur einmal Weine gekauft, die von ursprünglich $ 30 auf um die $ 10 runtergesetzt waren. Und geschmeckt haben.
Überhaupt muss ich jetzt auch mal ein paar persönliche Gedanken zu Neuseeland los werden:
Die Wahrnehmung der Temperatur bzw. Kleidung hatte ich ja schon in einem früheren Blogeintrag erwähnt. Zudem machen die Kiwis auf umweltbewusst und Mülltrennung, haben aber in jedem zweiten Vorgarten mindestens ein Auto stehen, das vor sich hin rostet. Und beim Einkaufen werden jeweils maximal drei Teile in eine (kostenlose) Plastiktüte gepackt, sodass wir nach jedem Einkauf ca. 10 neue „Müllbeutel“ haben. Ideal, denn nur so können wir den Anforderungen nach der Mülltrennung auf unserem beengten Raum auch nachkommen. Aber am meisten nervt mich dieses ständige „See ya!“. Egal an wem man wann bei welcher Gelegenheit vorbei läuft. Immer kommt von irgendwoher ein „See ya!“. Nicht, dass ich es nicht schon in deutschen Aufzügen unglaublich bescheuert finde, dass man sich erst zwanzig Sekunden anschweigt und dann beim Verlassen noch ein flüchtiges „auf Wiedersehen“ hinaushaucht. Meist will ich die Leute doch gar nicht wiedersehen. Sonst hätte ich mich ja mit ihnen unterhalten, oder? Und hier muss ich halb Neuseeland wohl oder übel irgendwann mal wiedersehen. Wobei ich das wohl spannender fände als so manche Lift-Bekanntschaft. In diesem Sinne: See ya!
P.S.: Vitus Kopfbedeckungsstatus ist temporär wieder auf +1 (Ausgangsbestand) gestiegen. Mal sehen, wie lange es anhält. See ya!