Nachdem es gestern ja doch etwas später geworden ist, war Vitus konsequenterweise auch recht früh wieder am Start. Somit haben wir um acht Uhr bereits am Top 10 Holiday Park eingecheckt. Jetzt wissen wir auch, dass unser Camper keine 3,50 Meter hoch ist, sondern unter 3,44. Denn so hoch war das Dach für den Drive-In-Check-In, welches ich ohne viel nachzudenken angesteuert habe. Das hätte auch ordentlich ins Auge bzw. den Alkoven (schreibt man den so?) gehen können.

Der restliche Tag war, ob dem Wetter, eher unspektakulär. Wir haben uns alle mal wieder mit Körperpflege beschäftigt und ausgiebig gebadet. Vitus hat die Haare geschnitten bekommen (keine Angst, nicht so kurz wie der Papa) und außer Mittagsschlaf, Einkaufen, Wäsche waschen und früh ins Bett war eigentlich nichts geboten. Und uneigentlich auch. So was von nichts, dass es von heute nicht mal Fotos gibt. Sorry, aber Ihr werdet es mir nachsehen.

Vielleicht ist das ja auch der richtige Zeitpunkt etwas über das Campen mit Kindern zu philosophieren. Wir haben uns ein paar Gedanken gemacht, über die Dinge die man mehr oder weniger braucht. Nicht braucht man zum Beispiel schwarze Klamotten, da die Kotz- und Rotz-Flecken der Kinder eh nicht raus gehen. Liegt wohl an den Waschmaschinen von anno dazumal, die hier scheinbar alle haben. Wobei wir bei einem Punkt wären, den man hier unbedingt braucht: eine Waschmaschine. Und zwar eine Gescheite von Miele oder so. Die hier verfügbaren Ich-Mach-Dir-Alles-In-30-Minuten-Sauber-Maschinen bringen echt nichts. Die Klamotten riechen danach zwar etwas frischer, aber sauber ist was anderes. Eine Müllpresse wäre auch angebracht, um den Anforderungen an die Mülltrennung auch tatsächlich nachzukommen: Papier, Karton, Glas (nach Farben), Metal, Plastik, Bio und Rest. Mal im Ernst, wer hat in einem Camper schon Platz für sechs bis neun Mülleimer? Speziell für das Reisen mit Kindern wäre uns der Stokke-Stuhl eine Hilfe gewesen. In den Campingstühlen versinken die Kinder. Und was mit den wackligen Campingtischen so alles passieren kann, überlasse ich Eurer Phantasie. Eine Picknickdecke hilft da unglaublich. Am Boden kann halt nicht viel runter fallen. Und wo wir schon beim Essen sind: ein Sandwichmaker hätte uns das Leben das ein oder andere Mal durchaus etwas leichter gemacht. Ebenso wie ein richtig scharfes Messer. Wobei wir das ja im Leatherman inkludiert hatten. Ich bin auch der festen Überzeugung, dass die in den 1990er Jahren so in Mode gekommenen Handstaubsauger eigentlich fürs Campen konzipiert waren. Da wäre einer hin und wieder ganz praktisch gewesen. Schlussendlich vermisse ich nur ein gescheites Bier. „NZpure“ und „Speights Summit“ kann man zwar trinken, aber an ein Münchner Helles kommt das halt leider bei weitem nicht ran. Also wenn es sich irgendwie einrichten lässt: einen Kasten ins Handgepäck!