Im Grunde genommen gibt es zwei Arten von Campern. Diejenigen die meist gut drauf sind, einen netten Spruch auf der Lippe haben und freundlich grüßen. Und eben die Lass-mich-nur-in-Ruhe-Typen, denen nicht mal ein „Hello“ über die Lippen kommt. Auch wenn man sich mit den Erstgenannten über nicht viel mehr als „Woher kommst Du?“, „Wohin geht es weiter?“ und „Wie lange seid Ihr unterwegs?“ hinauskommt, sind mir die doch echt lieber. Das liegt wohl auch daran, dass wir uns selbst eher zu der erstgenannten Gruppe zählen. Bemerkenswert finde ich jedoch, dass es trotz des Smalltalks zu keinerlei Austausch der Namen kommt. Ein „What‘s your name?“ kam noch nie jemandem über die Lippen. Dann schon eher die Frage nach dem Alter der Kinder bzw. dem „anstrengenden“ Reisen mit den Zwergen. Aber vielleicht liegt es auch nur daran, dass wir recht antizyklisch reisen. Erstens trifft man nur sehr selten Landsleute, zweitens fahren die meisten von Nord nach Süd und nicht wie wir von Süd nach Nord. Und drittens reisen wir mit den Kindern doch etwas langsamer, somit trifft man maximal zweimal auf die gleichen Personen, bevor die einen endgültig unaufholbar überholen.
Heute zum Beispiel ging es am Morgen lediglich die ca. 20 Minuten zum Mount Cook inklusive einer kleinen Bergtour von veranschlagten 30 Minuten. Die Belohnung war ein herrlicher Ausblick auf den höchsten Berg Neuseelands (Mt. Cook) und den daneben gelegenen Huddelston Gletscher. Schnell noch das obligatoriche Familienfoto (wir haben uns ja vorgenommen jeden Tag mindestens eines zu machen) und dann während der Mittagsschlafenszeit der Kinder ca. 50 km weiter zum Lake Tekapo. Damit die Kinder den Mittagsschlaf auch genießen können gilt ab sofort, dass es Fotopausen nur noch in den ersten 60 Minuten nachdem die zwei eingepennt sind, gibt. Danach ist das Risiko zu groß, dass einer von beiden aufwacht, wenn das Auto mal wieder stoppt und den anderen dann selbstverständlich aufweckt. So haben wir es heute bis zum Mount John Oberservatorium geschafft (ein Tipp von der Bedienung aus dem Cardrona Hotel). Und was für ein Tipp! Während mir die Lass-mich-nur-in-Ruhe-Chinesin am Morgen auf mein Wirken hin erzählt hat, dass sie weiterfahren, da das Wetter ja so schlecht werden soll, hat sich uns hier oben bei spektakulärstem Sonnenschein und jeder Menge Wind eine grandiose Aussicht geboten. Da musste ich einfach ein paar Panorama-Bilder machen. Mir ist durchaus bewusst, dass die sich im Internet leider nicht wirklich groß anschauen lassen. Das aber auch noch jedes Mal zusätzlich zu dem ganzen Blog-Gezeter anzupassen, ist aber wirklich nicht mehr drinnen. Immerhin wollen wir ja auch etwas Urlaub haben ;-))