Pünktlich zur Halbzeit hat sich nun doch auch der Hütten- bzw. Camperkoller zu uns gesellt. Es ist halt einfach kein Urlaub im weitverbreiteten Sinne mit entspannten Cocktails in der Abendsonne am Strand. Mit drei so kleinen Kinder ist doch irgendwie immer Action. Und sobald man denkt zwei von dreien im Griff zu haben, rebelliert der/die Dritte. Eigentlich kannten wir das ja schon aus Neuseeland. Aber wie so oft, möchte das Gehirn sich nur an die schönen Dinge erinnern und schützt sich selbst, indem es die damaligen Downsides einfach ausblendet. Und so schlimm war es weder damals noch heute. Nur eben anstrengend und wenig erholsam. Wahrscheinlich auch, weil wir heute absolut nichts vorhatten. Ein Tag am Strand sozusagen. Einzig unterbrochen von einem kurzen Abstecher zum Supermarkt, um den Lebensmittel- und vor allem Getränke- bestand wieder aufzufüllen. Aber die Überzahl der Kinder zwingt uns immer wieder zu Kompro- missen. Alle gemeinsam im Meer schwimmen klappt nicht wirklich, da die Kinder unterschied- liche Erwartungshaltungen bzgl. der Wasserbe- spaßung haben. Afra will, wenn überhaupt, nur vorsichtig baden, Iolanda auf meinem Rücken schwimmen und Vitus mit mir kämpfen und mich tauchen. Also muss meist einer mit Afra am Strand bleiben, während der andere mit den zwei Großen rumtollt. Afra kurz alleine am Strand lassen klappt nicht, da sie sonst den ganzen Sand isst – wie wir seit heute wissen. Seit heute ist sie zwar schorffrei, dafür aber sandvoll.

Insgesamt ist es seit gestern auch recht windig, sodass es am Strand nicht wirklich gemütlich ist. Selbst nicht mit der Strandmuschel, die wir heute erstmals aufgebaut haben. Daher haben wir nach einem lediglich kurzen Abstecher an den Strand (80% der Zeit gingen dafür drauf die Strandmuschel im Wind aufzubauen, die restlichen 20% haben wir Vitus verlorenge- gangenen Ohrenschutz erfolglos im Wasser gesucht), wieder zurück an den Camper bzw. ins Café für ein Eis. Während der Mittagsruhe kehrte dann tatsächlich Ruhe ein und die Gemüter konnten sich wieder beruhigen. Vielleicht lag es auch daran, dass ich mich mal wieder einem Hörbuch widmen und somit auch etwas entspannen konnte. Spielplatz, Abendessen, Bettgehen beschreibt dann eigentlich auch schon den Nachmittag und Abend. Aber nur eigentlich, da wir ganz fasziniert unsere neuen Nachbarn beobachtet haben, wie diese binnen einer Stunde aus einem kleinen Anhänger ein riesen Zelt gezaubert haben. War sehr lustig ihnen mit dem Bier im Schatten sitzend beim Arbeiten zuzusehen. Ach, eigentlich geht es uns hier schon recht gut. Prost.