Zumindest fühlt es sich wie 36 Grad an. In Wahrheit sind es „nur“ 28,5 Grad. Aber hier brennt die Sonne bereits ab 8 Uhr morgens so runter, dass sogar ich die direkte Sonne meide. Das hatte ich unterschätzt, denn sonst hätte ich mir in Port Douglas kein Cappie sondern einen Hut gekauft. Also wechsle ich jetzt ständig zwischen Normalo (Schirm vorne) und Coolio (Schirm hinten). Das ist gerade an Tagen wie heute, an denen wir fast nur draußen sind, extrem wichtig. So wie auch die Sonnencreme. Ihr in Deutschland werdet jetzt sicherlich denken „So ein Angeber“ oder „Das ist Jammern auf hohem Niveau“. Aber zu viel Sonne ist auch kein Spaß. Und Kinder dick anziehen ist einfacher, als sie einzucremen und ständig zu ermahnen, die Cappies aufzulassen.
Wie gesagt haben wir heute einen Zoo-Tag eingelegt. Im Billabong Sanctuary konnten wir Aale, Alligatoren, Ameisen, Cassowaries, Dingos, Emus, Enten, Fliegen, Kängurus, Koala Bären, Leguane, Salzwasser Krokodile, Schildkröten, Schlangen, Stachelschweine, Süßwasser Krokodile, Wombats und – last but not least und alphabetisch korrekt – Wüsten- mäuse begutachten. Wir hatten ja schon über die öffentlichen Grill-Stationen berichtet. Das Billabong Sanctary hatte jetzt dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt und an verschiedenen Punkten in dem Park Weber Gas-Grills platziert. Also haben wir uns zum Mittagessen, umgeben von all den oben genannten Tieren, ein paar vorzügliche Rinderfilets auf den Grill gehauen. Dieses BYO (bring-your-own) Konzept finde ich als Biergarten-Fan sehr genial. Vor allem wenn es sich wie hier auf alles bezieht. Normalerweise bringt man ja nur die alkoholischen Getränke mit und kauft sich was zum Essen vor Ort (ein umgekehrter Biergarten also). Das hat irgendetwas mit den Schank-Lizenzen aus grauen Vorzeiten zu tun. Vielleicht kann ja einer von Euch mal recherchieren und uns alle über die Kommentar-Funktion* „aufschlauen“.
Am späteren Nachmittag sind wir dann weiter Richtung Arlie Beach und somit Whitsunday Islands gefahren. Die bisher längste Strecke mit über 250 Kilometern. Dabei haben wir ganz zu Anfang auch die ersten 1.000 Kilometer insgesamt erreicht. Da alle recht fertig waren, ob der Hitze und der Erlebnisse des Vormittages, haben außer dem Fahrer eigentlich alle gepennt. Somit waren die drei Stunden Fahrt für vier von fünf recht schnell rum. Und ich habe mir die Zeit mit meinem Hörbuch vertrieben. Leider habe ich es nicht ganz zu Ende hören können, dafür war die Fahrt zu kurz. Jetzt fehlt mir dummerweise noch circa eine Stunde. Zur Übernachtung haben wir uns eine Campsite nahe des Strandes gesucht, damit wir morgen unsere neuen Eimer & Schaufeln einweihen können. Da hier auch ein Stinger-Net (Quallen-Netz) gespannt ist und es so weit südlich keine Saltys (Salzwasser Krokodile) mehr gibt, hoffe ich auch endlich mal entspannt im Meer baden zu können. Nach fast zwei Wochen sollte das doch endlich mal möglich sein.
Vielleicht noch ein kurzer Exkurs zum regionalen Essen im Camper: wenn es schnell gehen muss (so wie gestern Abend, da wir erst nach 19 Uhr an der Campsite angekommen sind), gibt es öfters Asiatische Instant-Nudeln, da man die mit lediglich heißem Wasser in drei Minuten zubereitet hat. Die Nudeln an sich sind gut essbar, wir haben das Ganze jedoch etwas gepimpt, sodass es eben nicht nach Nudeln mit irgendeinem Geschmacks-Pulver aussieht. Hier also unsere weiteren Zutaten von gestern Abend: Spiegelei, King Prawns und Mais. Was sensationell lecker ist. Gegenüber unserer Wohnung in München gab es mal das Nippon Noodels, das genau dieses Konzept verfolgt hat: bestelle Dir eine Nudelsorte und erweitere das Ganze mit beliebigen Zutaten. Keine Ahnung, wieso das pleite gegangen ist. Also, wer keine Lust auf die Recherche über die Schank-Lizenzen hat, kann ja gerne weitere Ideen für unsere Instant-Kreation liefern.
Und weil es so lustig war, gibt es heute noch ein Bilderrätsel: Vitus hat heute eine Wort-Neukreation geschaffen. Die sogenannten „Schildklöten“. Mal sehen, wer sie in einem der Bilder entdeckt.
* Ach ja, ein paar von Euch haben mir geschrieben, dass das mit den Kommentaren nicht so klappt. Das kann daran liegen, dass ich als Administrator der Seite die Kommentare erst genehmigen muss. Man sieht sie also nicht sofort, sondern erst nach meinem Segen.