Jetzt hatten wir mal direkten Anschluss an einen Pub und waren doch zu fertig, um nach dem Verstauen der Kinder dort noch auf einen Absacker einzukehren. Aber wir hatten dort ja zuvor ein paar Bier bzw. Cider zum Abendessen. Ich hätte mich nur gerne mit dem Trucker-Fahrer noch etwas unterhalten. Der hat uns vor dem Abendessen angesprochen, ob Vitus sich seinen Truck nicht mal von innen ansehen wolle. Da es uns eigentlich alle interessierte, haben wir natürlich sofort zugestimmt und Vitus mit dem fremden Mann ziehen lassen. Dass das über drei Stunden dauerte und eine Probefahrt inkludierte, war uns da noch nicht bewusst. Auch kam uns Vitus danach etwas verstört vor …..
Quatsch, wir sind alle gemeinsam nach dem Abendessen zu dem Truck gegangen und durften alle mal in der Fahrerkabine sitzen und „the horn pullen“. Irgendwie sind die Lastwagen hier gefühlt größer als in Deutschland, wobei man Angaben gemäß die richtig großen Trucks erst im Landesinneren zu sehen bekommt. Sechs Tage die Woche und tausend Kilometer am Tag macht zum Beispiel „Brandon“, unser neuer Best- Trucker-Friend. Und das dann vier Wochen hintereinander, bevor er anschließend bei seiner Frau in der Nähe von Melbourne ein paar Tage abspannt und die Bilder all der überfahrenen Kängurus aus dem Kopf zu bekommen versucht. Die Kängurus – immerhin das Nationaltier der Australier – werden hier als Plage angesehen und es gibt hier auch keinen Tierkadaverentsorger, der den ganzen Tag die Straßen abfährt und die von den Trucks – vor allem bei Nachtfahrten – überfahrenen Tiere am Wegesrand einsammelt. Gerade weiter ins Landesinnere käme man mit dem Aufklauben gar nicht mehr hinterher, daher haben hier auch alle Trucks die bei uns zwischenzeitlich verbotenen Bullenfänger. Weitere Einsichten von der hiesigen Trucker-Szene hätte es vermutlich gegeben, wenn wir es doch noch mal in den Pub geschafft hätten. Aber schlafen war wichtiger, da wir auch heute einiges geschafft haben. Im blinden Vertrauen auf Stefan Loose (unser Reiseführer) sind wir dem Ruf nach Yeppoon und Emu Park gefolgt, da uns diese als nette, noch nicht von Touristen überlaufene Örtchen am Strand angepriesen wurden. Ich kann jetzt nicht mal behaupten, dass Hr. Loose gelogen hätte, aber wir waren uns einig, dass es verschlafene Käffer besser getroffen hätte. Zumindest gab es in beiden Orten einen gut ausgebauten und überdachten Spielplatz auf dem die Kinder reichlich Zeit verbringen konnten. Von Yeppoon sind wir direkt nach Emu Park weitergefahren und haben uns im Park (ohne Emus) zu Mittag ein paar Würstel (ebenfalls nicht vom Emu) gegrillt, bevor es nach Raglan weiter ging. Die kostenlose Campsite war zwar direkt an der Autobahn, da Brandon seinen Laster und die bis oben mit Drogen und Waffen gefüllten Anhänger direkt neben uns geparkt hat, hat das die Geräuschkulisse etwas gedämpft.